Datum

Oktober 2020

 

Auftraggeber

RBB für Das Erste

 

Besetzung

Meret Becker, Mark Waschke, Rolf Becker, Stefan Kurt, Marie-Lou Sellem, Jörg Schüttauf, Leonard Scheicher, Victoria Schulz, Friedhelm Ptok, Katharina Matz, Carolyn Genzkow u.v.m.

Tatort: Ein paar Worte nach Mitternacht

 

Der Berliner Bauunternehmer Klaus Keller (Rolf Becker) wird an seinem 90. Geburtstag erschossen aufgefunden. Um seinen Hals hängt ein Schild mit den Worten: “Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen”. Keller war der Seniorchef einer großen Berliner Baufirma, sein derzeitig größtes Projekt war der Bau eines Dokuzentrums über die Shoa in Israel. Ein rechtsradikaler Mordanschlag? Viel scheint dafür zu sprechen. Doch es gibt noch eine andere Spur. Ein Jugendfoto von Tatopfer Klaus und seinem Bruder Gert (Friedhelm Ptok) ist aus der Wohnung des Toten verschwunden. Hat der Mord etwas mit den beiden Brüdern zu tun? Wirtschaftswunderkind und Wendegewinner der eine – Stasimajor, SED-Funktionär und Wendeverlierer der andere. Zwei Nachkriegswege, die mit der Teilung Deutschlands auseinanderliefen und sich auch nach ’89 nicht wiedervereinigen konnten.

 

Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) fragen nach dem Warum und tauchen ein in eine komplexe Familiengeschichte, in der auch die Generation der Söhne eine wichtige Rolle spielt. Michael Keller (Stefan Kurt) leitet die Baufirma seines Vaters und Gerts Sohn Fredo (Jörg Schüttauf) ist Besitzer eines Copyshops in Pankow. Moritz (Leonard Scheicher), der Enkel von Klaus, hat anlässlich der Geburtstagsfeier ein Video seines geliebten Großvaters aufgenommen – das letzte Dokument von Klaus Keller – seine letzten Worte. Die politisch engagierte Studentin Ruth (Victoria Schulz) arbeitet als Kellnerin in Klaus Kellers Stammrestaurant und kennt die Familie gut. Können ihre Interna Karow und Rubin in den Ermittlungen voranbringen?

PRESSESTIMMEN

 

„Dieser »Tatort« handelt von der Schuld, die nicht vergeht. In der Stadt, die nicht still steht. Das Ermittlerteam um Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) bewegt sich in der stetig wachsenden Erinnerungstopographie zwischen Stelenfeld und anderen Mahnmalen in Berlin, aber erst in den zwischenmenschlichen Konfrontationen tritt hinter der kollektiven die individuelle Schuld hervor – und wie diese eine Berliner Familie bis in die Gegenwart prägt.“

SPIEGEL.DE, CHRISTIAN BUSS, 2. Oktober 2020